Daniel Cil Brecher

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Eine Chronik des Völkermords, die den Opfern ihre Menschlichkeit zurückgibt.

In Buchbesprechungen Jüdische Geschichte on November 7, 2006 at 9:33 am

Von Daniel Cil Brecher

Saul Friedländer: Die Jahre der Vernichtung. Das Dritte Reich und die Juden 1939-1945. München, Verlag C.H. Beck 2006, 864 Seiten, 34,90 Euro.

Etwa in der Mitte von Friedländers Buch begegnen wir Abraham Lewin, Lehrer an einer Mädchenschule in Warschau. Er führt Tagebuch über das Leben im sogenannten Ghetto, dem großen Gefängnis, das von den deutschen Besatzern im November 1940 für die jüdischen Bewohner der polnischen Hauptstadt errichtet worden war.
„Die Filmaufnahmen, die die Deutschen im Ghetto machen, gehen weiter“, schreibt Lewin am 19. Mai 1942 in sein Tagebuch. „Heute haben sie eine Filmsitzung im Restaurant veranstaltet. Sie brachten Juden herein, die sie abgeholt hatten, gewöhnliche Juden und gut gekleidete Juden, setzten sie an die Tische und befahlen, ihnen zu essen und zu trinken zu servieren, Fleisch, Fisch, Likör und andere Köstlichkeiten. Die Juden aßen, und die Deutschen filmten. Die Welt soll das Paradies sehen, in dem die Juden leben.“
Die Filmaufnahmen zeigten ein neues Bild des Ghettos. Bis dahin hatten die Wochenschauen Eindrücke von Mangel und Elend in die deutschen Kinos gebracht, inszeniert als vermeintliche Beweise für das Untermenschentum der Juden, Bilder, die Hass und Abscheu schüren und die Entrechtung und Verdrängung der jüdischen Minderheit legitimieren sollten. Die Wandlung im Propagandathema, die Inszenierung des glücklichen Lebens der Juden, ist einer der vielen Anhaltspunkte für das Kommende, von den Ghettobewohnern noch nicht verstanden. Sie markiert den Übergang vom befehlsmäßigen Hinschlachten, den Erschießungen, zum industriellen Massenmord.
„Die Deutschen haben an der Nowolipie-Straße eine originelle Filmkulisse aufgestellt“, notiert Lewin am selben Tag über ein in Szene gesetztes Begräbnis. „Der schönste Leichenwagen, den die jüdische Gemeinde besitzt, um ihn versammelt alle Kantoren von Warschau, zehn an der Zahl. Die Deutschen wollen anscheinend zeigen, daß die Juden nicht nur ein fröhliches Leben führen, sondern auch in Würde sterben.“
Acht Wochen später begann die Deportation der Warschauer Juden nach Treblinka. Sie dauerte bis zum 21. September. Zehntausend Juden kamen während der Räumung des Ghettos um, 265.000 wurden in Treblinka vergast, in eigens dazu gebauten Massentötungsanlagen, an denen noch gearbeitet wurde, als die Wochenschauaufnahmen im Ghetto entstanden. Der Lehrer Abraham Lewin führte sein Tagebuch bis zur endgültigen Liquidation des Ghettos im Frühjahr 1943 weiter. Dann wurde auch er umgebracht.
So schreibt Friedländer seine Chronik des Unfasslichen. Bild für Bild lässt er vor unseren Augen erscheinen, überall gibt er den Stimmen der Zeugen Raum, die der Opfer und Täter, Ort für Ort, Land für Land. Saul Friedländer ist der erste Historiker, der in dieser Singularität der Schicksale, ihrer Konkretheit und Vielstimmigkeit, die äußerst komplexe Geschichte von Verfolgung und Vernichtung von Millionen Menschen zu erzählen vermag, von Millionen Einzelnen, die fast allen Ländern, allen Schichten und Kulturen Europas entstammen. Die Perspektive der unmittelbar Betroffenen gibt den Opfern wieder ihre Menschlichkeit und Individualität zurück, ihre Würde, die in den Darstellungen der letzten Jahrzehnte aus dem Blickfeld verschwunden schien.
Seit dem Erscheinen von Raul Hilbergs „Die Vernichtung der Europäischen Juden“ 1961, der als erster eine Gesamtgeschichte fast ausschließlich aus den Aufzeichnungen der führenden Nationalsozialisten und den Akten der deutschen Behörden schöpfte, waren wir daran gewöhnt, die Vorgänge mit den Augen der Täter zu sehen, die in den Juden kaum mehr als eine undifferenzierte, verachtungswürdige Masse erblickten. Diese Verachtung im Blick der Täter hat Friedländer konterkariert. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, daß der Obertitel seiner zweibändigen Geschichte an das Werk von zwei Historikern der ersten Stunde anknüpft, an Leon Poliakov und Josef Wulf, deren bewegende Buch „Das Dritte Reich und die Juden“, 1955 erschien und noch nicht von der berufsmäßigen Sachlichkeit und Unbewegtheit des modernen Holocaust-Historikers geprägt ist.
Am 6. April 1944 schrieb Klaus Barbie, Gestapochef von Lyon, in einem Bericht an seinen Vorgesetzten: „In den heutigen Morgenstunden wurde das jüdische Kinderheim ‚Colonie enfant‘ in Izieu-Ain ausgehoben. Insgesamt wurden 41 Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren festgenommen. Ferner gelang die Festnahme des gesamten jüdischen Personals, bestehend aus zehn Köpfen, davon fünf Frauen. Bargeld oder sonstige Vermögenswerte konnten nicht sichergestellt werden.“
Im folgenden Absatz erwähnt Friedländer die Namen der Kinder, ihr Alter, ihr Herkunftsland; er nimmt eine halbe Seite seines Buches in Beschlag für dieses „winzige Ereignis in der Routine der deutschen Massenvernichtung“, wie er es nennt. Aber Friedländer enttäuscht auch nicht die, die eine Diskussion der grundsätzlichen Fragen erwarten. Ergaben sich der Vernichtungsplan und seine rücksichtslose Realisierung aus dem eisernen Willen und Führungsstil Hitlers oder entstanden sie aus dem unheilvollen Zusammenspiel wetteifernden Instanzen? Würde der Völkermord durch einen tiefsitzenden, besonders virulenten Antisemitismus der Deutschen ermöglicht? Oder spielten eher landläufige Motive wie Bereicherung und Machtstreben eine Rolle?
Die Erwähnung der 41 kleinen Kinder, deren Verhaftung von Barbie stolz gemeldet wurde, weist auf ein immer wiederkehrendes Thema Friedländers hin: das Doppelbild der Juden, das die Nazi sich und der deutschen Gesellschaft entwarfen. Einmal als eine mächtige, aggressive und gefährliche Gruppe, die Deutschland, ja die gesamte nichtjüdische Welt, existentiell bedrohten; dann als die Nebbiche und Nichtsnutze, die kränklich in den Ghettos vegetierten, die, wie die französischen Kinder, eigentlich wehrlos waren.
In den Augen Friedländers gab es keine einzigartig antijüdische Leidenschaft der Deutschen, sondern nur die Bereitschaft, sich mitreißen zu lassen durch den ständigen Strom der Verunglimpfungen und Zurücksetzungen einer Minderheit. Die Verfolgung und Vernichtung der Juden wurde von den Nationalsozialisten als Tat des Widerstandes gegen eine vermeintliche, existentielle Bedrohung der Deutschen dargestellt, als einen Akt putativer Notwehr, der aus den Verfolgern die intendierten Opfer der Verfolgten machte. Es ist diese Vorstellung einer umfassenden, aber kaum sichtbaren Bedrohung durch eine gleichzeitig als wehrlos und unterlegen wahrgenommene Minderheit, die das explosive Gemisch schuf, das den Prozess der Ausgrenzung, Verdrängung und Ermordung voran trieb.
Friedländer ist hier vor allem Chronist, ein Bewahrer der Geschichten von Verfolgung und Vernichtung und ein Wächter über die Würde der Opfer. Ein Buch, das man trotz des schrecklichen Themas nicht aus der Hand legen will.

Der erste Band der zweiteiligen Gesamtgeschichte des Holocaust, „Die Jahre der Verfolgung 1933-1939“ ist 1998 in deutsch erschienen. Saul Friedländer wurde 1932 in Prag in eine deutschsprachige Familie geboren. Seine Eltern kamen in Auschwitz um. Er selbst überlebte dadurch, daß er unter falscher Identität bei einer französisch-katholischen Familie aufgenommen wurde. Friedländer ist Professor für Geschichte an den Universitäten Tel Aviv und California, Los Angeles.

Gesendet im WDR 3 am 12. Nov. 2006

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Babylonische Sprachverwirrung

In Buchbesprechungen Jüdische Geschichte on November 1, 2006 at 9:28 am

Von Daniel Cil Brecher

Antisemitismus – Antizionismus – Israelkritik.
Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 2005
Herausgegeben vom Minerva Institut für Deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv; Herausgeber: Moshe Zuckermann. Wallstein Verlag Göttingen, 446 S., 44 €

Auch wenn der Titel und die Herkunft des Bandes anderes vermuten lassen – das Buch ist keine Anklage sondern eine Verteidigungsschrift. Der Herausgeber und die vierundzwanzig Autoren des Jahrbuchs wehren sich gegen die polemische Verknüpfung von Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik in der Öffentlichkeit und verteidigen das Prinzip, diese drei Phänomene getrennt zu betrachten, in der Politik wie in der Wissenschaft. Die meisten der hier vertretenen Forscher sind deshalb Ziel von Anfeindungen geworden.
Die politische Aussage des Buches ist deutlich: Auch die schärfste Kritik am Handeln Israels und an seiner Staatsideologie, dem Zionismus, ist nur selten durch Judenfeindschaft eingegeben und darf nicht von vornherein als ein Akt des Antisemitismus betrachtet werden und damit als verwerflich. Der Bezugsrahmen des Bandes ist die jüngste Vergangenheit – die Gewalt in Israel und den besetzten Gebieten seit dem Ausbruch der zweiten Intifada, die Zunahme von Angriffen auf Juden und jüdische Einrichtungen in Europa und die Schlußfolgerung, die von israelischen Politikern und Sprechern jüdischer Verbände daraus gezogen wurde. Die Schlußfolgerung nämlich, daß die tätlichen Angriffe auf Israelis und Juden und die verbale Attacken gegen Israel Teil einer neuen, globalen Welle der Judenfeindschaft sind.

Die erste Salve des Bandes stammt von Georg Kreis, Basler Ordinarius für Neuere Geschichte, Vorsitzender der eidgenössischen Antirassismuskommission und selbst Zielscheibe von häufigen Angriffen in der Schweizer Presse. Er nimmt jedes Glied der Verkettung von Antisemitismus und Israelkritik einzeln aufs Korn. „Antisemitismus hat es schon vor der Gründung des jüdischen Staates gegeben, und er besteht auch weiter unabhängig von Israel. Für überzeugte Antisemiten kann Israelkritik gewiß eine der willkommenen Gelegenheiten zur Manifestation von Judenfeindlichkeit sein. Was man an Juden aussetzen zu können glaubt, wird potenziert am jüdischen Staat bemängelt. Das hat aber mit Kritik nichts zu tun, ist vielmehr lediglich die Anwendung negativer Vorurteile.“

Israelkritik sei erst dann antisemitisch, wenn sie sich auf die Ideenwelt der traditionellen Judenfeindschaft beziehe, wenn zum Beispiel israelische Politiker oder us-amerikanische Juden als heimliche Drahtzieher des Weltgeschehens dargestellt werden. „Das Problem ist dabei die Vorstellung des globalen Komplotts und der Heimlichkeit des Einflusses, nicht aber zwangsläufig die Feststellung des Einflusses. Es ist nämlich nicht antisemitisch, wenn man etwa bemerkt, daß Juden gemessen an ihrer Zahl einen überproportionalen Einfluß auf die einzig übriggebliebene Supermacht haben.“

Kreis nimmt sich insgesamt zehn solcher Fragen vor: Gibt die Kritik an Israel dem Antisemitismus neue Nahrung? Werden die Handlungen des Staates mit einem besonderen Maßstab gemessen? Und: Ist der Vergleich von Taten der israelischen Armee mit denen der Nationalsozialisten von vorn herein antisemitisch? „Desgleichen werden auch die amerikanische Armee oder die französische Polizei mit SS-Schergen gleichgesetzt. So unangemessen diese Vergleiche sind, weil sie das Bezeichnete überzeichnen und die nationalsozialistischen Schandtaten verharmlosen – antisemitisch ist das nicht.“

Eine der Thesen, die Kreis aufgreift und verwirft, ist das Aufkommen eines „Neuen“ Antisemitismus. Dieser Sichtweise zufolge sind die Bombenanschlägen auf Israelis, die tätlichen Angriffe auf Juden in Europa und die verschärfte Kritik an Israel ein neues, globales Phänomen, in dem sich die traditionellen Träger des Antisemitismus, also konservative und rechte Strömungen in Europa, mit amerika- und israelfeindlichen Tendenzen unter Arabern und Moslems vereinen.
Der Philosoph Brian Klug, Fellow der Universität Oxford und Redakteur der englisch-jüdischen Zeitschrift „Patterns of Prejudice“ bezeichnet diese Idee in seinem Aufsatz als die Zwangsvorstellung vom „globalen Krieg gegen die Juden“. Brian Klug analysiert eine Reihe von populären und wissenschaftlichen Veröffentlichungen der letzten Jahre, verfaßt von Juden oder Israelis, die Parallelen ziehen zwischen der Intifada in den besetzten Gebieten, dem „Angriff“ auf das Diaspora-Judentum, wie es wörtlich in einer der Publikationen heißt, und den Attentaten in New York und Washington am 11. September 2001. Juden, der Staat Israel und die USA werden als Zielscheiben einer globalen „Intifada“ gesehen, eines Zivilisationskampfes, deren Urheber im Dunkeln bleiben. Sie entstammen jenem Schattenreich, das uns laut Klug als „Netzwerk des Terrors“ oder einfach als „Terrorismus“ präsentiert wird. Unsere Gegner im Kampf um das Überleben des Westens sind ungreifbar, wie einer der von Klug besprochenen Autoren es so unvergleichlich auszudrücken weiß.

„Es ist, als ob wir uns in einem schlechten Film befinden, in einem jener Filme, in denen der Widersacher uns immer wieder aufs Neue angreift, immer wieder aufsteht, auch wenn wir ihn gerade getötet haben. Wer kann die Welt noch von diesem Wahnsinn befreien, der die Juden und den Westen zu vernichten droht?“

Eine Reihe israelischer Autoren befaßt sich kritisch mit dem Antisemitismus-Diskurs unter israelischen Intellektuellen, in dem der palästinensische Kampf gegen Besatzung und Unterdrückung oft in die Nähe der Nazi-Verbrechen gerückt wird. Einige gehen auch den Verbindungen von klassischem Antisemitismus und anti-jüdischen Feindbildern unter Moslems nach. Vier Aufsätze des Sammelbandes beschäftigen sich neben dem politischen und medialen Diskurs mit den manifesten, weniger zweideutigen Formen der Judenfeindschaft, also den zunehmenden Angriffen auf jüdische Einrichtungen und einzelne Juden. Auch hier stehen die politischen und wissenschaftlichen Kontroversen der letzten Jahre im Mittelpunkt, also die Vorwürfe der Instrumentalisierung des Antisemitismus durch Israel einerseits, und andererseits der Verharmlosung der Judenfeindschaft in den Medien und unter islamischen Jugendlichen. Die Beiträge bieten uns auch einen Nachhall des Konflikts zwischen zwei wichtigen europäischen Institutionen – dem Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin und der europäischen Beobachtungsstelle für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Wien.

Die Welle antijüdischer Übergriffe im Frühjahr 2002 wurde in den Medien von der Kritik an den zeitgleichen israelischen Militäroperationen in Dschenin und Bethlehem begleitet. Unter politischem Druck bestellte die EU-Kommission eine Studie über mögliche Verbindungen. Im Auftrag der Wiener Beobachtungsstelle wurde sie vom Zentrum für Antisemitismusforschung ausgeführt, aber nach Fertigstellung nicht veröffentlicht. Bestimmte Folgerungen der Studie gingen den Auftraggebern zu weit: nämlich, daß die Gewalt durch ein negatives Bild Israels in den Medien vorbereitet wurde und islamische Jugendliche von einem neuen, islamischen Antisemitismus beeinflußt seien.
In einem der wichtigsten Beiträge des Bandes beschäftigt sich der Duisburger Sprachwissenschaftler Siegfried Jäger mit den Methoden dieser und anderer Studien und gelangt überraschend zu einer grundsätzlichen Kritik an den Konventionen dieses Forschungszweiges. Es herrsche „babylonische Sprachverwirrung“ über den Antisemitismusbegriff. Er führe nicht zufällig zu Fehlschlüssen, sondern zwangsläufig. Die Frage, ob eine journalistische Metapher, die Ariel Scharon und Donald Rumsfeld um ein Goldenes Kalb tanzen läßt, schon einen Verweis auf die „Weltverschwörungstheorien“ des klassischen Antisemitismus beinhalte, beantwortet Jäger so: „Das Symbol vom Goldenen Kalb kann als antisemitisches Stereotyp wirken, es muß aber nicht als solches gelesen werden. Die Frage ist immer, ob es als solches gemeint ist und auf wen es als solches wirkt. Das Bemühen um Eindeutigkeit bleibt einem Denken verhaftet, das eine 1:1-Relation zwischen Sprache und Wirklichkeit unterstellt. Damit wird den Wörtern etwas aufgebürdet, daß sie überhaupt nicht zu leisten imstande sind: Wahrheiten zu enthalten, die objektiv und überall gültig sind.“

Die Frage, wo die Grenze zwischen begründeter und antisemitisch motivierter Israel-Kritik liege, sei praktisch nicht zu beantworten. Aussagen über Juden oder Israel in den Medien müßten im Einzelfall und in ihrem gesamten diskursiven Kontext analysiert werden, um zu eindeutigen Schlüssen kommen zu können. In jedem Fall verschiebe sich jeweils die Grenze je nach politischer Ausrichtung des Sprechers und des Rezipienten, je nach Land, Kultur und sozialer Schicht . Daß europaweite Studien zu verzerrten Ergebnissen und schließlich zu Streit führen, ist also kein Zufall. Jägers Fazit: Der in den Studien verwendete Antisemitismusbegriff ist brüchig und für jedwede Analyse untauglich.
Die in diesem Band versammelten Autoren verteidigen ihre Positionen mit wissenschaftlichen Argumenten, in Polemiken gegen Kollegen, die hinter der vorgehaltenen Hand des Fachjargons vorgebracht werden, und in scharfen, brillanten Gegenangriffen. All das macht diesen uneinheitlichen, schlecht oder gar nicht redigierten Band packend und lesenswert.

Gesendet im Deutschlandfunk am 30.Mai 2005